Im Folgenden geht es um die individuellen Ziele, die zusätzlich zu der Einschätzung der allgemeinen Kompetenzen vereinbart werden können. Die individuellen Ziele werden standardmässig mit der Bezugsperson definiert und überprüft, die Ziele in Schule & Ausbildung mit dem Lehrer oder Lehrmeister. In beiden Zielvereinbarungen können weitere Beteiligte miteinbezogen werden (z.B. Elternteil oder Therapeut).
Zieldefinition
Hier finden Sie ein Beispiel der wesentlichen Schritte bezüglich der Zieldefinition.
Beteiligung & Ziel

- Beteiligte Personen am Ziel auswählen
- Sozialpädagoge (Bezugsperson), Lehrer/Lehrmeister
- Ziel beschreiben
- Ich erfülle die schulischen Anforderungen zum Erreichen des Schulabschlusses und kann weiterhin möglichst oft ins Fussballtraining gehen.
- Kategorie des Ziels auswählen
- Schule / Ausbildung / Zukunftsperspektive
- Kurzname des Ziels festlegen
- Schule & Fussball
Pole definieren

- Positivpol
- Ich mache im Unterricht aufmersam mit, konzentriere mich und erledige den Grossteil meiner Hausaufgaben bereits in der Schule. Ich bin Klassenbester und kann deshalb dreimal pro Woche trainieren und am Wochenende spielen. In der Mannschaft habe ich einen Stammplatz und bin Torschützenkönig der Liga.
- Negativpol
- Meine Noten sind ungenügend. Ich muss jeden Tag lernen und Schulstoff nachholen. Auch am Wochenende muss ich für die Schule arbeiten. Weil mein Schulabschluss auf der Kippe steht, muss ich mit dem Fussballspielen aufhören.
IST-/SOLL-Zustand

- Momentaner Zustand (IST Zustand)
- Ich weiss noch nicht, ob ich den Schulabschluss schaffe. In Deutsch und Mathe bin ich ungenügend. Wenn es in der Schule strenger ist (z.B. Prüfungen oder viele Hausaufgaben) habe ich wegen dem Fussballtraining oft nur wenig Zeit, mich vorzubereiten.
- Timmy zeigt das Zielverhalten IST - einschätzen
- zeigt selten das Zielverhalten
- Gewünschter Zustand (SOLL Zustand)
- Ich gebe der Schule Vorrang und werde den Schulabschluss schaffen. Mit meiner Lehrerin erarbeite ich einen Lernplan, an welchen ich mich halte. Wenn ich auf dem Weg zum Ziel merke, dass ich mehr Zeit für die Schule benötige, lasse ich einzelne Trainings ausfallen.
- Der/die Jugendliche soll das Zielverhalten zukünftig wie häufig zeigen SOLL - festlegen
- zeigt häufig das Zielverhalten
Verantwortung

- Was tut der/die Jugendliche um das Ziel zu erreichen
- Ich schaffe mir in meinem Zimmer einen guten Platz, um für die Schule zu arbeiten und nehme die Hausaufgabenhilfe des Heims an. Ich halte mich an den Lernplan und hole mir bei meiner Bezugsperson Unterstützung, wenn ich Hilfe zum Lernen oder bei den Hausaufgaben benötige. Ich teile meinen Teamkameraden mit, dass ich für die restliche Schulzeit der Schule die höchste Priorität geben möchte.
- Wie unterstützt der Sozialpädagoge (Bezugsperson) die Zielerreichung?
- Meine Bezugsperson iformiert meinen Trainer, hilft mir beim Lernen und bei den Hausaufgaben. Vor jedem Bezugspersonengespräch telefoniert sie mit meiner Lehrerin. Im Bezugspersonengespräch planen wir jeweils zusammen, wie häufig ich ins Training gehe.
- Gewünschter Zustand(SOLL Zustand)
- Ich gebe der Schule Vorrang und werde den Schulabschluss schaffen. Mit meiner Lehrerin erarbeite ich einen Lernplan, an welchen ich mich halte. Wenn ich auf dem Weg zum Ziel merke, dass ich mehr Zeit für die Schule benötige, lasse ich einzelne Trainings ausfallen.
- Wie unterstützt der Lehrer/Lehrmeister die Zielerreichung?
- Meine Lehrerin erarbeitet mit mir einen Lernplan, auf welchem ich auch sehe, wann welche Prüfung stattfindet. Sie gibt mir jeden Freitag bei Schulschluss eine Rückmeldung darüber, wo ich stehe und gibt mir Tipps.
Wichtigkeit / Überprüfung

- Wie wichtig ist die Erreichung des vereinbarten Ziels für das alltägliche Zusammenleben mit Timmy
- wichtig
- Wie wichtig ist das vereinbarte Ziel für die (Persönlichkeits-)Entwicklung von Timmy
- unerlässlich
- Wann wird die Zielerreichung gemeinsam überprüft
- in einem Jahr
Zielüberprüfung
Bei der Zielüberprüfung wird der inzwischen erreichte Zustand (IST) nach demselben Verfahren eingeschätzt. Somit kann die individuelle Veränderung dargestellt und bewertet werden.
- Durchlesen der Zieldefinition
- Einstufung des erreichten Zustands auf der 7stufigen Zielerreichungsskala
- Wird das bei der Zieldefinition bestimmte SOLL erreicht, wird das Ziel automatisch abgeschlossen.
Bei Nichterreichung des SOLLS:
- Entscheiden, ob das Ziel weiterverfolgt werden soll.
- Wenn ja, Zeitpunkt der Überprüfung festlegen.
- Wenn Nein, geben Sie bitte ein Begründung ein
- das vereinbarte Ziel war schlecht formuliert
- das vereinbarte Ziel ist für Timmy zu schwierig. Wir müssen neue oder kleinere Teilziele definieren.
- es wurde eine ausreichend befriedigende Verbesserung erzielt und wir wollen neue Ziele angehen
Auswertung

Bei den Zielen kann nach deren Definition wie auch nach jeder Überprüfung ein Report als PDF angezeigt und ausgedruckt werden. Darauf sind alle gemachten Angaben und einem einfachen Balkendiagramm, das den jeweiligen IST- und SOLL-Zustand visualisiert, festgehalten. Zudem besteht die Möglichkeit alle Beteiligten unterschreiben zu lassen.
Beispiele für Zielkategorien
Als eine Anregung für die Suche nach möglichen individuellen Zielen finden Sie nachfolgend eine Liste mit Beispielen für Zielkategorien. Diese können Sie als Hilfe zur Auswahl verwenden, wenn sich beispielsweise im Gespräch mit dem Jugendlichen bei der Einstufung der allgemeinen Kompetenzziele kein besonders relevantes für den Jugendlichen ergab oder auch wenn nicht spontan ein wichtiges Ziel für den Jugendlichen besonders augenscheinlich ist.
- Auseinandersetzung mit dem Herkunftsmilieu, mit der Ursprungsfamilie
- Familienkonflikte erarbeiten und klären
- Kontakt aufnehmen bzw. pflegen
- Wertvorstellungen reflektieren
- eigene Bedürfnisse und Wertvorstellungen erkennen
- positive und negative Eigenschaften erkennen
- Perspektive für die Zukunft entwickeln
- Praktikum
- Ausbildungsplatz
- realistische Erwartungen
- berufliche Perspektiven
- zukünftige mögliche Lebens- bzw. Wohnsituation
- Auseinandersetzung mit Wünschen und Interessen
- Verantwortungsübernahme
- in der Gruppe
- für sich...
- Sozialverhalten
- Soziale Kompetenz
- Gruppenengagement
- Gruppenfähigkeit
- nicht klauen
- Hilfsbereitschaft
- Mitgefühl
- Ehrlichkeit/nicht lügen
- Höflichkeit...
- Gesundheitsverhalten
- Ernährung
- Essverhalten
- Fitness
- Sport
- Gewichtsreduzierung bzw. -steigerung
- Aktivität
- Gesundheitskontrolle beim Arzt
- Stabilisierung der psychischen Verfassung...
- Self-Care
- Abgrenzung
- gesunden Egoismus entwickeln
- „nein" sagen
- nicht überfordern
- Selbstanforderungen
- sich nicht für andere verantwortlich fühlen
- Grenzen erkennen...
- Selbstbewusstsein
- Selbstvertrauen steigern
- positives Selbstbild...
- Stressmanagement
- Belastbarkeit
- Umgang mit Stress...
- Freizeitgestaltung
- Sport
- Musik...
- Umgang mit Ängsten
- Ängste abbauen…
- Ressourcen
- Ressourcen nutzen
- Erhaltung positiver Eigenschaften
- Talent ausbauen
- positive Arbeitstugenden...
- weiterführende Hilfe
- Therapie
- Hilfe suchen/annehmen
- Rat annehmen...
- Motivation
- weitere Massnahme
- Mitarbeit
- Kooperationsbereitschaft...
- Konzentrationsfähigkeit
- Konzentration
- Aufmerksamkeit
- Merkfähigkeit...
Sonstige
allgemeine Leistungen | über den Dingen stehen | Persönlichkeitsentwicklung | Durchsetzungsfähigkeit
Sexualität | Fahrschule | gute Laune | Kreativität | Feinmotorik | Körpergefühl | Brille tragen | Kochen lernen
Eigeninitiative | Problembewältigung | Gefühle wahrnehmen | Selbsteinschätzung | Körperhygiene | Ehrgeiz
Ausdauer | Reflexion | Vertrauen | Sprache